Messung von Parametern und Anzeige auf einem entfernten Gerät. So können beispielsweise Anlagenzustände an entfernt gelegenen Schalttafeln angezeigt werden oder Messwerte der Digalox-Geräte von Drittgeräten abgerufen werden.
Die Produktversionen DPM72-MPN+, DPM72-MP+, DPM72-MPP, DPM72-MPPA und DPM72-MPPV sind als Modbus-Variante verfügbar. Diese Geräte können im Slave- oder Master-Betrieb eingesetzt werden. Dabei können, je nach Kabellänge und Topologie, bis zu 32 Geräte verbunden werden. Die Anbindung von Fremdgeräten ist ebenso möglich, dazu existieren umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten der Datenübertragung.
Im folgenden Anwendungsbeispiel ist die Verbindung einer Messeinheit mit einer Anzeigeeinheit beschrieben. Das Anzeigegerät fungiert hierbei als Modbus-Master, welcher die Messwerte in regelmäßigem Intervall von der Messeinheit ausliest.
Verkabelung
Die Geräte werden über ein idealerweise verdrilltes Kabel verbunden, optional kann die Masse mitgeführt werden. Die Masse des RS485-Anschlusses ist intern mit der Masse der Geräteversorgung verbunden. Hauptschaltung und Messeingang der Geräte sind intern galvanisch von der Versorgung und dem RS485-Anschluss getrennt. Zwischen Kanal "B" und der Masse liegt ein interner Widerstand mit 620 Ohm. Je nach Kabellänge und Netztopologie muss extern ein Abschlusswiderstand (Terminator) angebracht werden. Dieser liegt üblicherweise im Bereich 120-270 Ohm.
Konfiguration über Digalox® Manager
Die Geräte werden jeweils über die kostenlos verfügbare Software Digalox® Manager konfiguriert. Dazu wird am jeweiligen Gerät der Konfigurationsmodus aktiviert und danach über einen RS485-USB-Adapter mit einem PC verbunden. Dort können die grundsätzlichen Modbus-Einstellungen wie Baudrate, Parität und Anzahl der Stoppbits eingestellt werden.
Konfiguration der Messeinheit als Slave
Am Messgerät wird der Slave-Modus aktiviert sowie eine eindeutige Slave-ID eingestellt. Zusätzlich werden hier die messrelevanten Parameter wie Messart (Volt/Ampere, AC/DC) und Skalierung eingestellt. Es können bis zu vier Parameter konfiguriert werden, die dann über die Schnittstelle verfügbar sind.
Konfiguration der Anzeigeeinheit als Master
In der Anzeigeeinheit wird der Master-Modus aktiviert. Das Gerät erhält die Rolle des Modbus-RTU-Masters und damit die Kontrolle über die gesamte Kommunikation im Modbus-Netzwerk. Die Kommunikation wird über eine Liste mit maximal 64 Einzeleinträgen konfiguriert. Grundsätzlich können Werte gelesen oder geschrieben werden. Dabei kann auf Inputregister oder Holdingregister mit 16, 32 oder 64 Bit zugegriffen werden und zusätzlich auf Fließkommazahlen mit 32 Bit. Für die Anbindung von Fremdgeräten besteht die Möglichkeit, die Bytereihenfolge pro Schritt anzupassen. Bei Verwendung von zwei Digalox®-Geräten wird der Zugriff durch 32-Bit-Fließkommazahlen abgebildet. Der vom Slave gelesene Messwert muss einer Anzeige auf dem Display zugeordnet werden. Dieser Anzeigewert kann zusätzlich noch skaliert und mit Schwellwerten versehen werden.
Nach dem Entfernen des Jumpers J8 wechselt das Gerät in den Modbus-Modus und beginnt mit der Kommunikation. Die Symbole im Display geben dabei Auskunft über den aktuellen Zustand der Datenübertragung. Dabei steht das Symbol "M" für Master und "S" für Slave. Zusätzlich existieren auf der Geräterückseite 3 LEDs, welche Busaktivität und Sendeaktivität anzeigen.